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Beratung Tollwut-Impfung

Privatarzt Hans-W. Römer

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Tollwut ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die durch sogenannte Lyssaviren übertragen wird. Und zwar dann, wenn ein Mensch von einem infizierten Tier gebissen wird o.Ä. Um sich vor der in drei Stadien (s.u.) verlaufenden Erkrankung zu schützen, kann man sich einer Impfung unterziehen. In diesem Zusammenhang unterscheidet man zwischen drei Expositionsgraden:

  • Expositionsgrad I: Berührung durch ein infiziertes Tier (beispielsweise Belecken von intakter Haut).
  • Expositionsgrad II: Berührung durch ein infiziertes Tier auf nicht-intakter Haut (z.B. Lecken an oberflächlichen Kratzern, Hautabschürfungen).
  • Expositionsgrad III: Bissverletzungen, Kratzwunden, Schleimhaut-Kontakt mit dem Speichel eines infizierten Tiers.

Für den Expositionsgrad I gibt die STIKO (Ständige Impfkommission) an, dass keine Impfung notwendig ist. Bei den Expositionsgraden II und III sowie bei der Präexpositionsprophylaxe weichen die Empfehlungen der Institute jedoch voneinander ab:

Laut WHO-Positionspapier wird eine zweimalige intramuskuläre Impfung als ausreichend betrachtet. Dies ist so nicht richtig!

Laut STIKO werden die in Deutschland zugelassenen Tollwut-Impfstoffe Rabipur und Tollwut HDC diesem Impfmuster jedoch nicht gerecht. Das heißt, wird lediglich eine zweimalige Impfung durchgeführt, ist keine vollständige Prä- bzw. Postexpositionsprophylaxe gewährleistet. Die STIKO empfiehlt demnach ein Dosierungsschema nach Angaben in den Fachinformationen. Diese sehen drei intramuskuläre Impfdosen vor und zwar an den Tagen 0, 7 und 21 (alternativ: 28).

  • Merke: Die STIKO verweist auf die bestehenden Impfzulassungen für Deutschland. Sowohl bei der Prä- als auch bei der Postexpositionsprophylaxe ist das verkürzte Impfschema der WHO nicht ausreichend. Stattdessen muss nach Fachinformationen geimpft werden.

Tollwut – was ist das eigentlich?

Tollwut (auch: Rabies, Hundswut, Wutkrankheit) ist eine Erkrankung des ZNS (zentrales Nervensystem), die durch das Rabiesvirus, Fledermaus-Tollwutviren und weitere Lyssaviren ausgelöst wird. Bei einer rechtzeitigen Impfung kommt es zu einem glimpflichen Verlauf der Erkrankung. Sobald Lähmungen, Lichtscheue und Krämpfe sowie weitere Krankheitszeichen auftreten, ist es jedoch zu spät und die Tollwut verläuft tödlich – es gibt keine Therapie gegen Rabies.

Der Verlauf in drei Phasen

  • Prodromalstadium: Das erste Stadium der Tollwut ist durch unspezifische Symptome, wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Fieber und Husten geprägt. Die Bissstelle beginnt, zu jucken und zu kribbeln. Während des Übergangs in das zweite Stadium entwickeln Betroffene eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Luftzug; das Fieber steigt kontinuierlich an und die Personen werden reizbar.
  • Exzitationsstadium (akute neurologische Phase): In diesem Stadium manifestiert sich die Tollwutinfektion im Gehirn. Die Erkrankten entwickeln eine Hydrophobie (Scheue vor Wasser) sowie eine Angst vor dem Schlucken, da sich dabei die Schlundmuskulatur verkrampft. Da das Schlucken vermieden wird, beginnt der Speichel, den Patienten aus dem Mund zu laufen. Aus dem Grund, dass bereits der Anblick von Wasser Unruhe und Krämpfe auslöst, verändert sich der Gemütszustand der Betroffenen. Sie werden depressiv und aggressiv.
  • Paralysestadium (Koma): Im Endstadium kommt es zu Lähmungserscheinungen und der Patient fällt ins Koma. Meist führt eine Atemlähmung zum Tode.
  • Hinweis: Ist die Tollwut erst einmal ausgebrochen, verläuft sie tödlich.

Wer sollte sich prophylaktisch impfen lassen?

  • Die STIKO empfiehlt die Impfung für Personen, die bei Fernreisen durch infizierte streunende Haustiere oder Wildtiere, insbesondere Affen, gebissen werden können und Personen, die beruflich oder anderweitig eng mit Fledermäusen in Kontakt stehen.
  • Auch wer im Labor o.Ä. mit Tollwutviren arbeitet, sollte sich impfen lassen.
  • Für Tierärzte, Jäger und anderes Forstpersonal, die nicht mit Fledermäusen arbeiten, bedarf es keiner vorsorglichen Tollwut-Impfung.
  • Hinweis: Werden Sie von einem Tier gebissen, das möglicherweise mit Tollwut infiziert ist, suchen Sie umgehend einen Arzt auf! Weiterführende Informationen zu dem Thema erhalten Sie auf der Internetpräsenz des Robert-Koch Instituts.